KURATORENFÜHRUNG: Versuchssiedlung Budapest-Napraforgó-Strasse
1931 entstand in Budapest eine experimentelle Siedlung mit Muster-Einfamilienhäusern. Heute ist sie als Siedlung Napraforgó-Straße bekannt. Initiiert wurde sie von einer Gruppe ungarischer Architekten, deren Ziel es war, neue Lösungen für das Wohnproblem zu finden. Unter den beteiligten Architekten sind in Ungarn bekannte Namen wie Farkas Molnár, Virgil Bierbauer und József Fischer. Sie waren es, die die internationale Moderne nach Ungarn trugen. Die 22 Wohnhäuser der Siedlung zeigen ein breites Stilspektrum, die Mehrheit der Architekten orientierte sich jedoch am Neuen Bauen und der Formensprache des Bauhauses.
Kurator Klaus J. Loderer, Architekturhistoriker und Lehrbeauftragter an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU), führt unterhaltsam und kurzweilig durch die informative Ausstellung. Mit Hilfe historischer Pläne, Fotos und Modellen, geht er auf die Geschichte einzelner Häuser und Architekten ein, aber auch auf die Entstehungsphase der Straße. Durch seinen Kontakt zu den heutigen Bewohnern der Napraforgó-Straße, wird Loderer, der selbst ungarische Wurzeln hat, auch viele persönliche Eindrücke mitbringen und weitergeben.
Ort:
Weissenhofwerkstatt im Haus Mies van der Rohe
Am Weissenhof 20, 70191 Stuttgart
Öffnungszeiten:
Samstag, Sonntag, Feiertage, 12 – 17 Uhr
Laufzeit:
9. Dezember 2023 – einschl. 3. März 2024
Veranstalter:
Weissenhofmuseum im Haus Le Corbusier
Freunde der Weissenhofsiedlung e.V.
Partner:
Architekturmuseum Budapest (MEM MDK)
Napraforgó Street Bauhaus Association
Liszt-Institut – Ungarisches Kulturzentrum Stuttgart